MountainBIKE Testival Brixen/Südtirol 2012

Dabei waren: Lissy, Ilse, Robert, Werner, Dirk, Franz, Dida und Dietmar

Erster Tag für Ilse und Dietmar, 8 Uhr es regnet, OK Wanderschuhe raus und auf zum Keschtnweg knapp 3 Std Wanderung . Nachmittag Sonnig rauf auf die Bikes. Am Anfang war es noch sehr gut zu fahren, aber dann kam es ganz batzig auf uns zu, Ok es sind ja MTB’s. Nach guten drei Stunden und 30 Km entlich am Hotel angekommen. Wie es sich gehört eine Abschlusshalbe.

Am zweiten Tag fuhren Ilse und Dietmar mit ihren eigenen MTB’s auf die Plose Bergstation der Plosebahn (alles gefahren von unten weg), die letzten 500Hm sparten sie sich bis die anderen RVW’ler auch da waren (lese weiter unten), das waren 1500 HM auf 20 Km schee wars.

Am dritten Tag ging entlich die Testerei los, wie durch ein Wunder trafen Ilse und Dietmar die später nachgekommen RVW’ler auf der Testrunde, die sie nicht gefunden haben (lese weiter unten). Ok Dietmar spielte mal wieder den Guide und brachte sie RVW’ler auf den richtigen Weg.

Am viertenTag ging es dann so richtig los mit den geführten Touren und wir Surften die Trails rund um Brixen ab, super Trails!

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Wollt Ihr wirklich wissen was geschehen ist? Oder wollt Ihr wissen was wirklich geschehen ist? Ich muss erst mal in mich gehen und meine Gedanken sortieren, um zu rekonstruieren, was überhaupt passiert ist. Ich hab immer noch eine „Reizüberflutung“ von den vielen „Teilen“, die ich getestet habe. Ich war immer der Meinung es gibt nichts besseres, wie das Beste – doch ganz so einfach darf ich es mir nicht mehr machen. Ich sollte anfangen mehr und mehr differenzieren. Es gibt nicht mehr nur ein Rad, das allen Ansprüchen gerecht wird, sondern es gibt jetzt für jede Situation das richtige Bike.

Am Mittwochnachmittag (… ist das jetzt Schleichwerbung, wenn ich Namen nenne?) …hatte ich das Vergnügen, ein Canyon Nerve CF mit 120mm Federweg und ca. 10kg Gewicht zu testen. „Respekt“ sag ich da nur – „Vortrieb pur!“ Die Geometrie und das Fahrverhalten ist bei uns im Verein bereits bekannt. Nur eben mit 2 bis 3 Kilo mehr auf den Rippen.

Auf der Testrunde kamen uns auch zwei Alternative entgegen 😉 „Gell Dietmar!“ (Er und Ilse mit den RVW Alternativ Trikot)

Und weil wir uns mal wieder total verfahren hatten, führte uns der Guide in altbekannter Manier wieder zurück auf den rechten Weg.

Für den ersten richtigen Testtag hatte ich mir ein Rocky Mountain Altitude 750 (Prototyp) mit dem neuen 650er Reifen reserviert. Als ich am Morgen hinkam, schraubte mir Wade Simmons persönlich die Pedale hin und stellte mir die Federung ein. Erst später hat mir Dietmar gesteckt, wer das überhaupt ist. Geredet hab ich nicht viel mit ihm – der kann ja nur Englisch – muhahaha!!! (und ich eben nicht besonders gut und schon gar nicht so früh am Morgen)

Um 10 war Start für die erste geführte Tour und ich muss sagen, dass ich mich auf dem Teil wohl gefühlt habe. Die etwas größeren Reifen gingen merklich besser über die Unebenheiten, ohne die Wendigkeit einzuschränken. Anfangs ein ungewohntes Fahrgefühl, das aber bald dem Spaßfaktor zum Opfer fiel. Mit glänzenden Augen berichtete ich dann in der Mittagspause dem Rocky Dealer meine ersten Eindrücke und lieh mir gleich noch ein 29er Element aus Plastik mit 120mm Federweg vorne und 100mm hinten aus. „Vortrieb pur“ sag ich da nur! Man hat nicht gerade das Gefühl, als hätte die Federung viel zu tun und bügelt trotzdem wie nix über die Wurzeln und Steinhaufen. Bei den 29er ist der Effekt noch deutlicher zu spüren, dass man nicht wie auf einem Rodeopferd über die Wurzeln hoppelt wie bei dem 26er. Ich würde mal behaupten, dass man sich 2cm Federweg mit einem 29er sparen kann und trotzdem mehr Laufruhe genießt, egal wie ruppig es wird. In den Kurven ist das 29er – hm – sagen wir mal stabiler. Man hat nicht das Gefühl zu kippeln. Die rotierende Masse stabilisiert auch auf Trails. Nur in ganz engen Kurven wünscht man sich doch das 26er. Aber wann fährt man schon so extrem? Gespräche mit den Fachleuten haben gezeigt, dass die 29er aber nichts für schwere Fahrer oder extreme Belastungen sind. Die längeren Hebel machen es schwierig, eine ausreichende Stabilität herzubekommen. Auch die Bremsen sind nicht so „bissig“ wie bei 26er Rädern.

Am nächsten Tag in der Frühe hatte ich das Vergnügen ein Ghost 26er Alu mit 150mm zu testen. Mit ihm ging´s hinauf auf den Plose. Zuerst die Straße bis St. Andrä (500HM) und dann in der Gondel auf die Mittelstation (1000Hm). Von dort weiter (500Hm) auf das Gipfelplateau auf 2500Hm. Gut dass ich erst im Nachhinein nach dem Gewicht gefragt habe. Gut 14 Kilo sind schon heftig. Ein grundsolides ehrliches Rad mit einer ausgewogenen Geometrie und einem gutmütigen Verhalten auch auf der „Freeride“ Strecke hinunter nach Brixen. Bevor es 2000 Hm runter ging, gab es auf der Plosehütte wieder einmal einen Jagatee für Dida und Dietmar damit die Abfahrt leichter geht 😉

Am Samstag war ich dann von dem vielen Gondelfahren ganz k.o. und mir viel schon das Aufstehen schwer. Das setzte sich dann am Frühstückstisch fort und war im Sportpark nicht anders. Großkampftag sag ich da nur! So viele Mountainbiker und alle wollen ein Rad. Und das Schlimme ist: „Alle sind sie vor mir dran!“ So blieb mir nur ein Rad übrig, das ich niemals hätte testen wollen. Ein Cannondale 29er Plastik Hardtail mit Lefty Gabel.

Prima und das mir, der in diesem Jahr schon zweimal im Bikepark war. Aber ich muss sagen: “Bergauf ein Gedicht.“ Auch bergab sind die guten Eigenschaften des 29er nicht wegzudiskutieren. Außer dem Guide war nur noch einer in der Gruppe, den ich nicht hinter mir lassen konnte. Man muss sicherlich schon aufpassen wo man hinfährt und eine gute Linie wählen, aber auch der minimale Federweg war verschmerzbar und trübte meinen Fahrspaß nicht im Geringsten.

Nach der Mittagspause schnappte ich mir, wie der Rest des Vereins auch, ein Trek. In meinem Fall ein Remedy 9 mit 17,5“ mit 150mm Federweg. Das Spielzeug war mir einen Tick zu klein, das aber kein Nachteil war. Bergauf wieder bis St.Andrä und mit der Gondel auf die Mittelstation. Dort auf der „Freeride“ Strecke wieder hinab nach Brixen. Das Trek war gefühlt nicht langsamer, aber aufgrund der Rahmengröße (eine Nummer kleiner) unruhiger am Hinterteil. Ich habe mal gehört, dass die „Naschen“ alles auf dem Vorderreifen fahren – jetzt weiß ich was da gemeint war. Das soll jetzt nicht negativ klingen – ich hatte durch den kurzen Radstand wesentlich mehr Möglichkeiten mit Gewichtsverlagerung zu variieren und mir dadurch eine ganz andere Fahrtechnik zu ermöglichen. Bergab kamen dann auf einmal zwei Irre angeschossen und flogen an uns vorbei: „Moment mal – das Rad kenn ich doch!“ Es war das Rocky Altitude und wer saß drauf? Wade Simmons himself! Dann wollte ich es aber wissen und hing mich an sein Hinterrad – aber nicht lange – dann stoppte mich ein Platten am Hinterrad und es war nur noch eine Spitzkehre bis zur Straße, an der alle gewartet haben bis die Gruppe wieder zusammen war…

Sogar die Ilse fuhr Trails die sie nie und nimmer zuhause in Angriff genommen hätte, sogar die Passage vom CaiDom hat sie mit mehr Ferderweg/absenkbarer Sattelstütze und breitem Lenker super gemeistert, alles gefahren, auch sie kam mit einem grinsen im Gesicht wieder zurück zum Testival. So jetzt hat Dietmar erst mal Arbeit, Bremsen umbauen, Lenker tauschen, absenkbare Sattelstütze kaufen usw.

Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht mit dem Teil zu spielen und ich musste mir nur gelegentlich ins Bewusstsein rufen, dass ich nicht unverwundbar bin. Die Strecke, das Material und mir war, als könnte ich alles fahren und: „…stürzen was ist das?“

Am Ende des Tages war keiner von uns, der nicht ein breites Grinsen im Gesicht hatte…

Fazit:

Bewusstseinserweiternde Veranstaltung mit maximalem Spaßfaktor für Jedermann.

Und immer auf der Suche nach dem „Holy Trail“

Ach ja bevor ich es vergesse – die Orga – vor allem bei der Abschlussparty war u.a.S.